Bienvenidos y welcome back in Argentina (21.11.09)

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Sorry ihr Lieben, doch diesen Monat gibt es nur einen kurzen Fotobericht, denn wir haben schlichtweg
keine Zeit. Sind es doch nur noch zwei Monate bis zu unserer geplanten Rückkehr.
Was nun? Wird sich da der eine oder andere reiseerprobte Leser fragen. Reisen und keine Zeit haben?
„Da machen die aber was falsch“. Haben wir aber nicht. Wir haben Beat und Susi (auch mal sesshaft in
der Schweiz gewesen) in Bariloche besucht.
Wir haben die letzten Tage eher mit relaxen, also eher urlaubsmässig verbracht und haben die Zeit zusammen genossen.

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Fotoreport:

Nach den sehr entspannten Tagen in Salta, in denen wir das Notebook frisch aufgesetzt und sämtliche Programme und Fotos gerettet und wieder hergestellt haben, gehts weiter gen Süden.

Obwohl wir bereits vor einem halben Jahr in dieser Gegend waren, gibts immer noch viel Neues zu
entdecken und die Natur ist in einem ganz anderen Farbenkleid. Diesmal fahren wir durch das
Cuesta del Obispo Tal und stossen im NP Los Cardones wieder auf die legendäre Ruta 40, die in
diesem Abschnitt eine rauhe Schotterpiste ist.

Der NP schützt eine einzigartige Wüstenlandschaft mit skurrilen Auswaschungen und unzähligen
Kakteen, die bis zu 6m hoch werden.

In den nächsten Tagen folgen wir der RN40 auf der es nie langweilig wird. Mal astreiner Asphalt mit Sicherheitslinie, mal Flickenteppich oder gar Schotterpiste mit grobem Kies. Mal gehts über viele
Kilometer schnurgerade durch die Ebene, mal im Zickzack durch ein abgelegenes Tal.

Im NP Talampaya (in der Nähe von La Rioja) machen wir Station und buchen die letzte Abendtour.
Das Licht ist perfekt und die senkrechten Sandstein-Felsen leuchten orange. Davor kleine Büsche
und Bäume in grellem grün! Eigentlich der perfekte Ort für einen Free-Camp, doch die Ranger lassen
unsere beiden Schmusekatzen nicht in den Park rein.

Als Entschädigung können wir beim Parkeingang unser Zelt aufschlagen und gemütlich am Tisch
kochen und den herrlichen Sonnenuntergang geniessen. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl von
Freiheit und lässt uns alle Anstrengungen vergessen.

Am nächsten morgen kommt die Sonne kaum durch den Dunst, sodass das nahegelegene
Vale de la Luna als blasser Lehmhaufen da liegt. So ziehen wir weiter ohne ein einziges Foto
gemacht zu haben…

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Und so geht die Fahrt weiter. Immer zügiger und immer noch südwärts, denn das Ölleck an
Jackys Mofa wird immer schlimmer und das wollen wir in Mendoza nun professionell
zuschweissen lassen. Ansonsten scheint die Pechsträhne mit den vielen Reparaturarbeiten
vorüber zu sein.

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Jacky hat die Faxen dicke von ihrer ewig defekten Kati. Doch auch das neue
Alternativfahrzeug lässt sie bald im Stich. Und so bleibt Jacky doch ihrem alten
Gaul treu, mit dem sie mittlerweile 80tkm um die Welt geritten ist.

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Nach einer knappen Woche beim KTM-Mech in Mendoza gehts dann endlich weiter.
Die Arbeitstiere haben frisches Öl und neue Schuhe bekommen…
Auch die Körperflüssigkeiten (Jackys Motorenöl und Leulis Kupplungsöl) können die beiden
nun behalten ;o)

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“Wou was für eine Wucht”.
Die nächsten Tage verbringen wir rund um Mendoza, da die Gegend absolut genial zum
Enduro-Wandern ist. Im Hintergrund liegt wolkenverhangen der Aconcagua, Südamerikas höchster Berg.
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Anschliessend gehts weiter Richtung Süden, Ecke Neuquèn, wo wir uns auf einem
Camp mit Asado = BBQ wieder aufpeppeln.

Nur das Asado macht sich auf und davon.

“Hey bleib stehn!”
Leuli beim Versuch unser Znacht zu retten…

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Nun müssen wir der aufkommenden Schlechtwetterfront ausweichen und beschliessen einen Loop in
den Osten zu wagen.
Schnell düsen wir mal zum Antlantik, zur Peninsula Valdes (700km) an die Küste.
Dort werden wir Zeugen des atemberaubenden Schauspiels, wie der Ballena Franca Austral,
keine zwei Meter von uns entfernt, seine Kreise zieht und springt. Die Wale sind vom Boot aus sehr gut
zwischen Juni und Dezember zu beobachten. Wir hocken am Abend zum Sunset am Beach
und sehen etliche Fontänen der Riesen auf dem Meer.

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Wir bleiben ein paar Tage auf der Halbinsel, um die einzigartige Flora und Fauna zu
bestaunen.  Hier sehen wir alles auf der winzig kleinen Insel: Seelöwen, Seeelefanten,
Armadillos, Magellan-Pinguine, Killerwale, Glattwale, Guanacos. Ein echtes Paradies
für Tierfreunde.

Der Armadillo ist flink wie ein Wiesel.

Rückenwirbelknochen vom Glattwal (Ballena de Franca Austral)

Am Morgen: auf dem Weg zur grössten Magellan-Pinguin-Kolonie ausserhalb der Antarktis scheint noch die Sonne. Auf dem Rückweg am Abend peitscht uns der ersten Hagel auf dieser Reise ins Gesicht. Das ist eben Patagonien.

Der Magellan-Pingu watschelt tollpatschig
übers Land. Jedoch unter Wasser sind die
Kleinen flink und erreichen eine Geschwindig-
keit bis zu 8km/h und schwimmen bis zu
6000 km pro Saison.

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Nach der Wild-Life- Woche gegeben wir uns wieder Richtung Westen.
Schnell mal 1000 km weiter und wir landen in Bariloche, wo wir Füchsli (ehemaliger Arbeitskollege
von Marc) und Susi besuchen. Die Katis werden in die Ecke gestellt und gegen Angelroute,
Fischerboot und Wanderschuh getauscht.

Beim Fischen im NP Nahuel Huapi, auf dem Lago Steffen, Nähe Bariloche.

Comment by Jacky: Das nennt man Anfängerglück…
Comment by Leuli: Anfängerglück? Langjähriger Profifischer ( gell Stöffel? )

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Den Fondue-Contest haben somit Susi und Beat haushoch gewonnen und sie erhalten
somit lebenslang Freibier in der Lehn-Bar. Muchisimas gracias, estaba riquisimo.
Wir werden jedoch die eingegangenen Einladungen, liebe Freunde daheim, trotzdem gerne
annehmen.

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Beim Wandern entdecken wir diesen schönen Vogel und freuen uns über das gelungene Foto.
Daheim klärt uns Beat jedoch auf, dass es sich nur um einen hässlichen Müllhaldenvogel
handelt. grins… -  Noch später korrigiert er uns und klärt uns auf, dass es hier sich um ein Carancho (Aasfresser) handelt!

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Das argentinische Seengebiet ist jedoch eine Entdeckungsreise in die Tierwelt.
Und nicht nur das. Berge, Flüsse, Seen und Gletscher sind so irre schön, dass es schon fast
kitschig wirkt.

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Es dauert nicht lange, da werden wir beide schon nervös und holen unsere Katis wieder aus
der Abstellkammer heraus, um ein Enduro-Tag einzulegen.
Die Sehnsucht brennt…
Doch aussergewöhnliche Klimaverhältnisse in diesem Jahr, lassen es zur Zeit viel regnen.
So kommt es nicht selten vor, dass die Hänge abrutschen, die Strassen versperren und wilde
Enduro-Rowdies nicht durchkommen.

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So geniessen wir einmal eine ganz normale Woche ohne Probleme und Katastrophen und haben
Spass an dieser “Normalität”.

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Nun sagt der Wetter-Guru einen baldigen Frühlingseinzug für das argentinische Seengebiet
voraus und steigende Temperaturen für Patagonien, so dass wir unsere sieben Sachen packen,
weiterziehen, um wieder Abenteuerluft zu schmecken .
Die Reise geht weiter im Seenbegiet und dann gen Süden…

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Wir wünschen Family, Freunden, Kollegen und Reisegspönli eine schöne Adventszeit, macht es euch gemütlich, geniesst jeden Tag wo immer ihr seid, was immer ihr macht.

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Muchos saludos de los dos motoqueros
Marc y Jacky

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Nachruf

Diesen leuchtenden und besinnlichen Sonnenuntergang widme ich Minevera, die leider viel zu
früh von uns gehen musste. Ich bin betroffen und traurig. Ihr fröhliches Lachen wird ewig
in meinem Herzen bleiben. Meine Gedanken sind bei der Familie.

Jacqueline

24.November 2009 · allgemein